…naja, eigentlich geht’s bei diesem Albert-Hammond-Oldie eher um Kalifornien, aber für unseren Trip zu den Scandinavian Harley Days in Roskilde/Dänemark gab er einfach ein zu schönes Motto ab! Denn obwohl die Wetterfrösche für die Zeit vom 13. bis 22. August eigentlich eine Menge Regen angedroht hatten, sind wir praktisch komplett trocken geblieben und haben eine Menge Sonne gesehen!
Natürlich gibt es Biker, die die ca. 1050 km auf einer Backe abrutschen, aber da der Weg wie immer das Ziel sein sollte, haben Bärbel, Chris, Reiner und ich schon beim Planen der Tour beschlossen, die Reise als Urlaub zu sehen und auf Autobahnfahrten (fast) komplett zu verzichten. Und weil bei einem Mix aus Bundesstrassen und Landstrassen 2. und 3. Ordnung kaum mehr als ein Schnitt von 60 km/h drin ist, waren uns Tagesetappen von 350 – 400 km genug
Einmal Deutschland von unten nach oben : Main-Taubertal, Odenwald , Rhön , Harz, Niedersächsische Tiefebene, Naturpark Lauenburger Seen – unser Routenplan hatte schon was von einer Checkliste für Natur- & Wanderfreunde. Tolle Landschaften, kleine Städtchen, erholsame Pausen bei Filialen des bekannten schottischen Familienrestaurants mit dem grossen M und Übernachtungen in zwei netten Landgasthöfen ergaben eine Reise wie aus dem Bilderbuch. Am dritten Tag dann die kurze Fahrt mit der Fähre über den Fehmarn-Sund und wir waren in Dänemark, wo das Land flach, die Preise dafür aber umso steiler sind.
Freitag nachmittag waren wir dann schliesslich am Ziel: Roskilde, eine Kleinstadt etwa 40 km unterhalb von Kopenhagen, bekannt durch einen beeindruckenden Dom, in dem sämtliche dänischen Könige bis zurück ins 13. Jahrhundert begraben sind, einem interessanten Wikinger-Museum und Veranstaltungsort des Roskilde-OpenAir Festivals. Als Hotel hatten wir uns auf das Roskilde Wandererhjem (eine Art Luxus JuHe) geeinigt, den schon in dieser relativ einfachen Unterkunft lag der Zimmerpreis bei knapp € 100 pro Nacht. Denn für ein besseres Hotel – auch die gibt’s dort – wäre schnell mal der doppelte Preis fällig gewesen. Das grösste Problem für Reiner und Chris war allerdings nicht der Preis und auch nicht die einfachen Zimmer, sondern dass in Dänemark alle Hotels eine strikte Nichtraucherpolitik haben.
Zum eigentlichen Ziel der Reise , den Scandinavian Harley Days, lässt sich nur sagen: Man könnte auch weiterleben, ohne dort gewesen zu sein! Obwohl von HD und den Veranstaltern als nordische Konkurrenz zu Faak angekündigt, war der Event dann doch eher in der Grössenordnung des ‚Green Hills Run’. Es gab zwar mehr Händler und Catering, einen riesigen Campingplatz und eine grosse Bühne – aber sicher nicht viel mehr als ca. 1000 – 1500 Bikes.
Dafür gab’s jede Menge besoffener Norweger, einen Eintrittspreis von € 50 und eine Eventplanung, die wohl doch noch ein wenig ûbung benötigt… Der Freitag nachmittag und ein paar Stunden am Samstag waren jedenfalls genug und da auch die zur Verlosung anstehende Street Bob von einem Schweden abgegriffen wurde und nicht, wie eigentlich geplant, von uns, haben wir uns am frühen Sonntag morgen auf den Weg nach Kopenhagen gemacht.
Nachdem ‚Kopi’ für Bärbel und mich ja praktisch ein Heimspiel ist, konnten wir Chris und Reiner alle nötigen Sehenswürdigkeiten lässig präsentieren. Die ‚Kleine Meerjungfrau’ war zwar erwartungsgemäss recht enttäuschend (weil sie halt schon sau-klein ist), aber Schloss Rosenborg, die kleinen Städtchen in der Umgebung, das Meer und die relaxte Atmosphäre Kopenhagens bei recht sonnigem Wetter waren den Trip auf jeden Fall wert. Und bei einem Ausflug zum Hamlet-Schloss Kronborg im Norden Seelands hat uns der Regen dann doch erwischt. Nicht lang, aber kräftig …
Am Mittwoch ging’s dann wieder zurück nach Filderstadt : Wieder auf drei Tage, wieder auf schönen Strecken, wieder mit Hotels, teils schön, teils weniger und mit ordentlichem Bikerwetter
– bis uns schliesslich auf dem letzten Stückchen alles eingeholt hat, was man eigentlich nicht braucht! Zuerst ein Riesenstau quer durch Bad Friedrichshall (grossangelegte Baustellen und Schichtende bei Audi) und als wir dann doch auf die Autobahn geflüchtet sind, hat ab Heilbronn der Himmel die Schleussen geöffnet. Aller Regen, von dem wir in 10 Tagen verschont geblieben waren, kam auf den letzten 60 km auf einmal runter. Aber wenn man die nassen Klamotten am heimischen Herd trocknen kann, dann ist das Ganze ja halb so schlimm.
Insgesamt lässt sich sagen: Ein toller, entspannter Trip von mehr als 2.500 km – sowas ähnliches machen wir nächstes Jahr wieder!